Die Gemeinden im Wiener Umland sind mit einer Vielzahl von Anforderungen im Baugeschehen konfrontiert. Insbesondere in attraktiven Wohnorten hat die Zahl der Neuerrichtungen zugenommen und eine Verdichtung vielfältiger Nutzungen stattgefunden, die mit wachsenden Interessenskonflikten verbunden sind.
Während viele Gemeinden im Wiener Umland mit permanentem Siedlungsdruck und Wachstum überfordert sind, hat Perchtoldsdorf schon vor Jahren umfangreiche Maßnahmen gesetzt, um den Zuzug zu regulieren und die Einwohnerzahl konstant zu halten.
Der Erhalt des ortsbildwirksamen Erscheinungsbildes und der gewachsenen Siedlungsstrukturen stellt die Raumplanung und Ortsentwicklung jedoch immer wieder vor neue Herausforderungen.
Das örtliche Entwicklungskonzept, das Raumordnungsprogramm und die Zukunft der Mobilität im Zeithorizont 2030 wurden in den Jahren 2018 und 2019 intensiv analysiert und gemeinsam mit Bürger*innen und Expert*innen weitergedacht. Sanfte Entwicklung unter Beibehaltung des durch historisch wertvolle Bausubstanz und einen hohen Grünanteil geprägten Ortsbilds, verbunden mit Initiativen im Straßenraum und einer gerechteren Verteilung der Verkehrsflächen unter den Nutzergruppen sind die Leitgedanken der am 1. Dezember 2020 beschlossenen 2. Änderung des örtlichen Entwicklungskonzeptes, 10. Änderung des örtlichen Raumordnungsprogrammes (samt Mobilitätskonzept) und 10. Änderung des Bebauungsplanes samt der Bebauungsvorschriften.
Die Ausweisung einer Cottagezone mit entsprechenden Schutzmechanismen, die Hintanhaltung von klimagefährdender Bodenversiegelung und die Beschränkung auf 6 und 12 Wohneinheiten im Ortszentrum sind wirksame Maßnahmen zur Erreichung gemeinsam entwickelter und gesteckter Leitlinien.