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Der Heurigen als Ur-Perchtoldsdorfer Institution feierte sich gestern abend selbst in der Perchtoldsdorfer Burg: Vor deutlich mehr als 240 Gästen präsentierten ausgewählte Referenten einen „G’mischter Satz“ aus unterschiedlichen Perspektiven zum Perchtoldsdorfer Weinbau im Rahmen der von Gemeinde und Weinbauverein veranstalteten Reihe „Huatzeit“ rund um den „Hiataeinzug“.
Der Historiker und Archivar Univ.-Prof. Ferdinand Opll bot einen Einstieg in die historische Entwicklung von Weinausschank und -hantierung als wirtschaftliche Grundlage. Die Weinhaurer Karl Brodl und Erwin Sommerbauer unterhielten mit Anekdoten aus ihrer jahrzehntelangen Aussteckpraxis, unterbrochen von viel Gelächter und untermalt von Perchtoldsdorfer Blasmusikklängen.
Christiane Distl, Franz Breitenecker jun. und Karl Wölflinger jun. richteten ihren Blick in die Zukunft und skizzierten ihre Visionen einer nachhaltigen Weinkultur und des Heurigens von morgen, der den erhöhten Ansprüchen der Gäste Rechnung zu tragen hat. Durch den Abend führte mit großer Sachkenntnis Leopold Wurth als wortgewaltiger Archivar des Weinbauvereins.
Da vor 240 Jahre erlassene Privileg Kaiser Josephs II. ist die „Magna Charta des Buschenschankwesens “ ist die Blaupause der heutigen landesgesetzlichen Grundlagen und ermöglichte den Siegeszug der Heurigen und Leutgeblokale als eines neuen Gastronomietyps. Jeder Hauer durfte nun für jährlich viermal je 14 Tage lang seinen Eigenbauwein „verleutgeben“ und dies durch Aufstecken eines Föhrenbuschens als Zeit des „Aussteckens“ anzeigen
17.10.2024