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Das Naturschutzgebiet "Teufelstein-Fischerwiesen" rund um den Steinbruchsee dient dem Erhalt als ungestörter Lebensraum für geschützte Pflanzen und Tiere.
Als die Marktgemeinde Perchtoldsdorf vor zehn Jahren die ehemaligen Flächen des stillgelegten Fischerwiesen-Steinbruchs in Kaltenleutgeben vom Pächter zurückerhalten hat, bestanden verschiedene Ideen bis hin zur Nutzung als Badesee. Unter den Gemeinderatsfraktionen war es allerdings einhelliger Tenor, die Fläche auch weiterhin als Biotop unangetastet zu lassen.
Landesgesetzliches Badeverbot
Die Errichtung eines Naturschutzgebiets durch das Land NÖ hat diesem Wunsch Rechnung getragen, wobei ausgewiesene Besucherzonen das Naturerlebnis ermöglichen sollten. Aus den gesetzlichen Schutzvorgaben ergibt sich auch ein bereits seit 2016 bestehendes Badeverbot. „Es stellte sich aber heraus, dass die zur Erholungsnutzung und zum Genießen der Natur gedachten Besucherzonen zahlreiche Menschen anlockten, die zum Baden und Abfeiern kommen und denen der Naturschutz komplett egal ist“, erzählt Bürgermeisterin Andrea Kö, „einschließlich der Müllproblematik und Waldbrandgefahr durch Lagerfeuer“. Auch die Kaltenleutgebner Bürgermeisterin Bernadette Geieregger bekräftigt: „Die Marktgemeinde Kaltenleutgeben hält am Naturschutz fest".
Gelebter Artenschutz im Naturschutzgebiet
Sandra Klingelhöfer, die Leiterin der Naturschutzabteilung des Landes NÖ ergänzt: „Naturschutzgebiete weisen – wie Nationalparks – einen sehr hohen Schutzstatus auf. Es gilt ein absolutes Eingriffsverbot und das Betreten ist lediglich auf bestimmten Wegen gestattet.
Das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen, in welchem der Steinbruchsee liegt, weist Lebensräume auf, die im Wienerwald und seiner Umgebung oft nur noch selten vorkommen und deshalb besonders schützenswert sind.“ Dazu gehören Gelbbauchunke, der Alpen-Kammmolch, Feuersalamander und Smaragdeidechse. Aber auch felsbrütende Vogelarten wie Uhu oder felsgebundene Fledermausarten sind hier zu finden. „Ich möchte daher der Marktgemeinde Perchtoldsdorf als Liegenschaftseigentümerin meinen Dank für ihre Anstrengungen und Bemühungen rund um dieses Naturschutzgebiet aussprechen“, so Klingelhöfer abschließend.
Das Areal des in Kaltenleutgeben liegenden Naturschutzgebiets Fischerwiesen-Teufelstein war bis 2014 an ein Unternehmen der Baustofferzeugung verpachtet. Im Abbaukegel ist in den letzten 35 Jahren ohne menschliches Zutun ein See entstanden, der im gesamten Biosphärenpark Wienerwald ein einzigartiges Biotop mit einer unglaublichen Vielfalt an Flora und Fauna darstellt. Dieses Naturjuwel gilt es unbedingt zu erhalten, wobei der Rahmen des Naturschutzes durch landesgesetzliche Vorgaben abgesteckt ist.
17.06.2024