Start für neues, dezentrales und nachhaltiges Energiezeitalter

Das Kulturzentrum verwandelte sich gestern in ein Energiezentrum: Rund 300 Perchtoldsdorferinnen und Perchtoldsdorfer hatten sich zur Vorstellung der drei örtlichen „Erneuerbaren Energiegemeinschaften“ (EEG) eingefunden. 

 

„Full house, geballte Information, viel Energie und noch mehr Gemeinschaft“, wie Moderatorin Carmen Hickl-Szabó feststellte, die mit Roland Apel durch den Abend führte. An Diskussionspartnern standen nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Andrea Kö und Vizebürgermeister Christian Apl ein Panel an Fachleuten zur Verfügung: Herbert Greisberger,   Geschäftsführer der NÖ Landesenergieagentur eNU,  Karin Mairitsch, Frontfrau der Perchtoldsdorfer EEG „franz energy“, GfGR Martin Fürndraht, Obmann der EEG Perchtoldsdorf, John Huber von der EEG „Energy Theresienau“ und der EEG-Experte Peter Gönitzer von Nobilegroup. 

„Wir erörtern, was das Wesen einer Erneuerbare Energiegemeinschaft ist, welche EEGs es derzeit in Perchtoldsdorf gibt, wie man beitreten oder wie man selber eine Energiegemeinschaft gründen kann“, umriss Karin Mairitsch die Themenlandschaft des Abends. EEGs sind kleinräumige Produzenten- und Verbrauchergemeinschaften von nachhaltig produziertem Sonnenstrom aus PV-Anlagen. Das Kriterium für eine EEG ist, dass sämtliche Teilnehmer alle an derselben Trafostation oder an derselben Mittelspannungssammelschiene angebunden sind. 


Kleinräumige lokale Energiekreisläufe

Daraus resultiert ein erheblicher verbraucherseitiger Preisvorteil: Da der Konsument einer EEG nicht das gesamte Stromnetz benützt, erhält er seitens des Netzbetreibers für den innerhalb der EEG konsumierten elektrischen Strom eine Reduktion der Netzgebühren und muss für diesen Strom auch keinen Erneuerbaren-Förderbeitrag bezahlen. Dadurch ist der EEG-Strom im Regelfall günstiger als der Strom des herkömmlichen Energieversorgers. Für den Beitritt in eine EEG ist keine eigene PV-Anlage notwendig, denn Ziel ist es, möglichst viel des in örtlich produzierten PV-Stroms auch in Perchtoldsdorf zu konsumieren. „Das macht uns alle von anderen Energieträgern unabhängiger, stärkt die Gemeinschaft und entlastet die Stromnetze“, waren sich die Diskutantinnen und Diskutanten einig.

01.03.2024