Sie befinden sich hier: Startseite > Aktuelles
Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!
In einem Pilotversuch wurde in Perchtoldsdorf getestet, inwieweit das Aufbringen von farbigen Bodenmarkierungen auf der Fahrbahn verstärkt die Aufmerksamkeit der Kfz-Lenkenden auf andere ungeschützte Verkehrsteilnehmende lenken kann.
Der Pilotversuch, der von Radland Niederösterreich finanziert und vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) in Kooperation mit con.sens mobilitätsdesign durchgeführt wurde, fand im Rahmen der Niederösterreichischen Verkehrssicherheitskampagne Schenk mir einen Augenblick statt.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluierung wurden Geschwindigkeitsmessungen, Verkehrsbeobachtungen sowie Online-Befragungen jeweils vor und nach der Farbaufbringung durchgeführt.
Ergebnisse
Erfreulicherweise konnte der Anteil jener Kfz-Lenkenden, die das Geschwindigkeitslimit von 40 km/h überschreiten, verringert werden (Roseggergasse/Tröschgasse um 4-7%, Mühlgasse um 6%). Auch die Geschwindigkeitsmessungen ergaben eine Geschwindigkeitsreduktion in beiden Straßenabschnitten: Im Kreuzungsbereich Roseggergasse/Tröschgasse betrug diese 2 km/h und in der Mühlgasse 1 km/h.
Ähnliche Geschwindigkeitsreduzierungen werden durch mobile Tempoanzeigen in 40 km/h Zonen erreicht. Die mit den farbigen Markierungen erzielte Geschwindigkeitsreduktion von 1-2 km/h kann somit positiv bewertet werden.
Neben den Geschwindigkeitsmessungen konnte anhand von aufgezeichneten Gehlinien der Fußgänger*innen im Kreuzungsbereich Roseggergasse/Tröschgasse festgestellt werden, dass die Markierungen keinen Einfluss auf das Querungsverhalten hatte. Die Schutzwege werden weiterhin zur Querung benutzt.
Die Ergebnisse aus der Befragung zeigten großteils positive Veränderung bezüglich der subjektiven Geschwindigkeitswahrnehmung und der Rücksichtnahme auf Fußgänger*innen:
Der Anteil jener, die meinen, in der Mühlgasse sind die gefahrenen Kfz-Geschwindigkeiten zu hoch, reduzierte sich um 12%. Im Kreuzungsbereich Roseggergasse/Tröschgasse verringerte sich dieser Anteil um 17%.
Ein positiver Effekt konnte darüber hinaus im Miteinander von Zufußgehenden und Kfz-Lenkenden festgestellt werden. 13% der Befragten sind der Meinung, dass KFZ-Lenkende nun häufiger für Fußgänger*innen anhalten als zuvor.
Die Ergebnisse können damit als vielversprechend bewertet werden. Alles Wissenswerte rund um den Pilotversuch wird der Gemeinde in einem separaten Abschlussbericht zur Verfügung gestellt.
01.12.2022