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Haus der Gottesleichnamszeche, Elisabethstraße 18. ©Walter Paminger

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Bürgerhaus Hochstraße 71 ©Walter Paminger

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Strenningerhof, Martkplatz 3. ©Walter Paminger

Historische Bürger- und Bauernhäuser

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©w.paminger

Strenningerhof Marktplatz 3. Der wohl stattlichste Renaissancebau Perchtoldsdorfs ist der dreigeschoßige Strenningerhof aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ein kleiner Runderker an der Südwestseite und ein besonders schöner Arkadenhof mit toskanischen Säulen verleihen ihm südliches Flair. Benannt ist der Hof nach Adam Strenninger, jenem bedauernswerten Marktrichter, der der Überlieferung nach 1683 bei dem von türkischen Streifscharen verübten Massaker an der männlichen Ortsbevölkerung als erster niedergemetzelt wurde.  Siehe dazu auch Das Strenningerhaus - Wahrheit und Legende. Beitrag von Otto Riedel in der Rundschau-Ausgabe 5-6/1991.

Lebzelter-Haus Marktplatz 9. Der Name leitet sich von dem seit 1685 hier beheimateten Gewerbe ab. Das Gebäude, in dem seit 2016 statt hausgemachtem Lebkuchen und Kerzen Kaffee verkauft wird, ist ein Renaissancebau mit spätgotischem Kern aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem barocken Giebel findet sich, wohl als Hinweis auf das Errichtungsjahr, die Jahreszahl 1513.

Hyrtlhaus, Paul-Katzberger-Platz 5. Zweigeschoßiger Bau aus dem 19. Jahrhundert, Wohn- und Sterbehaus des Anatomen Joseph Hyrtl.
Das Hyrtl-Denkmal, eine Bronzebüste von Heinrich Jauner auf einem reich profilierten schwedischen Granitsockel, wurde 1895 an der Südseite der Burg beim Südturm aufgestellt. Im Jahr 2010 wurde die Büste um ca. 10 Meter versetzt und steht nun am Vorplatz an der Ecke von Hyrtl- und Regenharthaus. 

Regenhart-Haus Marktplatz 6. Im Kern spätgotisches Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert, das im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance umgebaut und im 18. Jahrhundert erweitert wurde. Es schloss bis 1791 als „Eckhaus bei der Burg“ im Norden an die Kirchenbefestigung an. Die prächtige Säulenarkade im Hof verleiht dem Gebäude südliches Flair. Der Hausname erinnert an den ehemaligen Besitzer Jakob Regenhart (1742-1818), der in Perchtoldsdorf eine Spezerei und Leinenhandlung betrieb, welche die Keimzelle eines der bedeutendsten Textilunternehmen der Monarchie, der 1859 zum k.k. Hoftischzeuglieferanten ernannten Firma Regenhart & Raymann, war. Die Liegenschaft Marktplatz 6 blieb bis in die 1980iger Jahre in Familienbesitz.

Apothekerhaus Marktplatz 12. Um 1500 erbautes spätgotisches Bürgerhaus mit biedermeierlicher Fassade.

Bürgerhaus Marktplatz 13. Ackerbürgerhaus aus dem 16./17. Jahrhundert, 1975/80 umgebaut. Ehemaliges Hotel „Central“ Marktplatz 17. Die einstige Stadtburg Ottos II. von Perchtoldsdorf bzw. Hofmark mit neugotischer Fassade aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im Kern Teilen von Mauerwerk aus dem 13. Jahrhundert war von 1911 bis 1972 Kaffeehaus (Café Mehling) und beliebter Treffpunkt der Perchtoldsdorfer Gesellschaft und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Hotel „Central“ das erste Haus am Platz. Jetzt Büro-, Geschäfts- und Wohnhaus.

Gottschall-Haus Marktplatz 22. Im Kern aus dem 14. Jahrhundert stammendes Gebäude, das bis zum 16. Jahrhundert mehrfach umgebaut wurde und einen Pfeilerarkadenhof aufweist, in dem sich gotische Stilelemente mit Stilelementen der Renaissance auf harmonische Art vermischen. Das Haus ist seit vielen Jahren unbewohnt.

Bäckerhaus/Wagnerhaus Marktplatz 23. Ackerbürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert, im Kern aus dem 14. Jahrhundert mit gotischer Sgraffitoquaderung. Heute ist hier die Polizeiinspektion Perchtoldsdorf untergebracht.

Scharinger-(Knochen-)Hof Elisabethstraße 4. Das Bürgerhaus ist eines der ältesten seiner Art in Perchtoldsdorf. Im Mittelalter dürfte hier eine Stauanlage zur Bewässerung des Befestigungsgrabens bestanden haben. Das in seinem Kern in das 15. Jahrhundert zurückgehende Gebäude besticht durch regellose Bauweise, es zeigt ein Winkelwerk aus spätgotischen Elementen und Stilmerkmalen. Der Gang im Halbstock ist mit Tierknochen (Name) gepflastert.

Haus Elisabethstraße 18. Der Renaissancebau mit spätgotischem Kern, bezeichnet 1564, ist eine vierseitige Anlage und gilt als Haus der Gottesleichnamszeche, einer mittelalterlichen Bruderschaft des Ortes. Hier verstarb 1774 der bedeutende Sprach- und Naturforscher Johann Popovic. An der Südseite ist eine Sonnenuhr angebracht.

Bürgerhaus Brunner Gasse 1. Im Kern spätmittelalterliches Ackerbürgerhaus mit Durchfahrt, überwiegend aus dem 16./17. Jahrhundert.

Wegbachhaus Brunner Gasse 2. Im Kern gotischer Hof, im 16. und 17. Jahrhundert umgebaut, mit großteils erhaltener Renaissance-Fassade.

Ehemaliger Lichteneckerhof und Brauhaus Brunner Gasse 3-7. Bürgerhaus und Fabrikskomplex einer ehemaligen Brauerei, überwiegend aus dem 18.-20. Jahrhundert, im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert.

Bürgerhaus Brunner Gasse 6. 1730 umgebautes Ackerbürgerhaus mit Schopfwalmgiebel aus dem späten 15. Jahrhundert.

Das Hugo Wolf-Haus, Brunner Gasse 26, ist ein typisches Weinhauerhaus aus dem 16. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert war es kurze Zeit im Besitz der Schwarzspanier, der Benediktiner von Montserrat. Die mehrmalige Anwesenheit des berühmten Komponisten Hugo Wolf (1860-1903) verleiht dem Haus besondere kulturhistorische Bedeutung. Hier entstanden während mehrerer Aufenthalte in den Jahren 1888 bis 1896 nicht weniger als 116 seiner schönsten Lieder, u.a. die Vertonungen der Gedichte Mörikes, das Spanische und der zweite Teil des Italienischen Liederbuches sowie die Oper „Der Corregidor“. 1973 wurden eine Hugo-Wolf-Gedenkstätte und ein Hugo-Wolf-Museum eingerichtet. 

Hauerhaus Neustiftgasse 19. Im Kern spätmittelalterlicher, überwiegend aus dem 16. Jahrhundert stammender Parallelhof aus zwei zweigeschoßigen Trakten.

Bürgerhaus Wiener Gasse 1. Eckhaus aus dem 16. Jahrhundert, bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrfach erweitert.

Haus Wiener Gasse 4. Ein besonderes Kleinod kleinstädtisch-frühneuzeitlicher Baukunst ist Wiener Gasse 4, ein Bürgerhaus mit spätgotischen Pfeilerarkaden aus dem 16. Jahrhundert. Durchdrungen vom vornehm-ruhigen Geist der Renaissance, etwas behäbig, aber nicht protzig, vermittelt es den Eindruck ruhiger Geborgenheit.

Bürgerhaus Wiener Gasse 7-9. Sitz der jüdischen Gemeinde Perchtoldsdorf bis zur Geserah 1421; Bürgerhaus aus dem frühen 16. Jahrhundert, Fassade am Ende des 20. Jahrhunderts erneuert.

Bürgerhaus Wiener Gasse 12. Aus dem 16. Jahrhundert stammender Bau mit erneuerten Arkaden.

Gluckhaus Wiener Gasse 22. Der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtete Barockbau hat im Laufe der Zeit durch Umbauten viel von seinem einstigen Charme eingebüßt. Kulturhistorisch ist das Haus mit großem Garten dennoch von einiger Bedeutung, war es doch in den Jahren 1781-1787 Eigentum und Wohnstätte des Komponisten Christoph Willibald Gluck (1714-1787).
Literatur: Perchtoldsdorfer Rundschau 12/2013-01/2014

Gamingerhof Wiener Gasse 30-32. Ausgedehnter Gebäudekomplex aus dem 16./17. Jahrhundert. 1351 zum ersten Mal fassbar, 1355 durch Schenkung Herzog Albrechts II. in den Besitz der Kartause Gaming gekommen. Der noch erhaltene Renaissancebau weist ein mit der Jahreszahl 1562 bezeichnetes Rundbogenportal auf. Von 1785 bis 1800 betrieb Wenzel Bernhardin Heeger hier ein Knabeninternat („Privaterziehungsinstitut“), in dem W.A. Mozart in seinem Todesjahr 1791 seinen Sohn Carl Thomas (1784-1858) für einige Zeit untergebracht hatte. Im Jahr 1800 kaufte der Markt die Heegersche Liegenschaft und richtete in dem bis 1848 von Steuerleistungen an die Gemeinde befreiten Gamingerhof eine Kaserne ein. Danach erfolgte die Umwandlung in die sogenannten „Bürgerhäuser“.

Walchhof, sogenanntes Haus am Wiener Tor, Wiener Gasse 58. Im Kern spätmittelalterlicher ein- bzw. zweigeschoßiger Hof mit im 20. Jahrhundert erneuerter barocker Fassade.

Haus beim „Markttor“ Hochstraße 7. Bei diesem Gebäude aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit unregelmäßigem Grundriss stand bis 1786 das nördliche Tor der Marktbefestigung.

Bürgerhaus Hochstraße 25-27. Die beiden im Kern spätmittelalterlichen, dreigeschoßigen Häuser Hochstraße 25 und Hochstraße 27 kamen 1735 bzw. 1740 in den Besitz der Familie Fuchs von Freyenberg und wurden um die Mitte des 18. Jahrhunderts optisch durch eine barocke Fassade zusammengefasst. Der mächtige Breiterker in der Mitte ruht auf drei Erkerkonsolen.

Bauernhaus Hochstraße 34. Das Weinhauergehöft vom Typus „Parallelhof“ weist ein gotisches „Schlupftürl“ auf, auch die Steineinfassung des Tores stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Ehemaliger „Schieferhof“ Hochstraße 71. Das Bürgerhaus ist ein spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert mit langem Flacherker auf Steinkonsolen (um 1600).

Spina Villa Leonhardiberggasse 3. Zweigeschoßiger Bau am Standort einer 1663 errichteten Einsiedelei. Johann Aunosky, Bruder des hiesigen Pfarrers Maximilian Albert Aunosky, grub zu Beginn des 18. Jahrhunderts binnen vier Jahren eigenhändig durch den felsigen Untergrund einen bis heute bestehenden Brunnen. 1773 wurde die Einsiedelei verkauft. 1869 erwarben der Wiener Musikverleger Carl Anton Spina (1827-1906) und seine Frau Christine (1833-1911) das schöne, kurz zuvor errichtete Landhaus als Sommersitz. Aus dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts stammen die beiden historischen Büsten (Papst Felix IV. und Frankenkönig Chlodwig), die der Villenbesitzer an der Fassade anbringen ließ. Nach dem Tod Carl Spinas 1906 veräußerte die Witwe das Landgut am Leonhardiberg an die Gemeinde, die hier ein Pumpwerk für die örtliche Wasserversorgung errichtete und die Wirtschaftsgebäude beim Bau der Waldschule 1914 abtrug.

Franz Schmidt-Villa Lohnsteinstraße 3. Villa mit Flachwerkdekor und Schopfwalmdach innerhalb der westlichen Begrenzung des Cottage-Viertels, spätes 19. Jahrhundert, Wohn- und Sterbehaus des Komponisten Franz Schmidt (1874-1939).

Literatur: Paul Katzberger, Weinhauer- und Bürgerhäuser von Perchtoldsdorf. Perchtoldsdorf 1996; Paul Katzberger, Historismus, Jugendstil und neue Sachlichkeit in Perchtoldsdorf. Perchtoldsdorf 2001.